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Amalgam vs. Komposit - der Unterschied

  • Autorenbild: Johannes Reisner
    Johannes Reisner
  • 15. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit


Zur Wiederherstellung geschädigter Zähne stehen verschiedene Füllungsmaterialien zur Verfügung. Die beiden am häufigsten verwendeten sind Amalgam und Komposit. Beide Materialien haben sich in der zahnärztlichen Praxis bewährt, unterscheiden sich jedoch deutlich in Zusammensetzung, Aussehen und Anwendung.

Heutzutage kommt wesentlich häufiger Komposit zum Einsatz, Tendenz steigend. Dennoch wurde 2025 in der gesamten EU die Verwendung von Amalgam als Füllungsmaterial verboten


Amalgam – bewährt und langlebig

Amalgam ist ein metallisches Füllungsmaterial, das seit vielen Jahrzehnten verwendet wird. Es besteht aus einer Legierung verschiedener Metalle, unter anderem Silber, Kupfer, Zinn und Quecksilber. Amalgam zeichnet sich durch eine sehr hohe Haltbarkeit und Stabilität aus, weshalb es besonders für stark beanspruchte Backenzähne geeignet ist.

Der wesentlichste Vorteil ist aber die unkomplizierte und schnelle Anwendung, wodurch Amalgamfüllungen kostengünstig gelegt werden können und somit auch von den Krankenkassen bezahlt werden können.


Ein Nachteil liegt in der silbergrauen Farbe, die sich deutlich von der natürlichen Zahnsubstanz unterscheidet. Auch der Quecksilbergehalt führt dazu, dass Amalgam heute zunehmend durch alternative Materialien ersetzt wird. Besonders bei Kindern, Schwangeren oder in ästhetisch sensiblen Bereichen wird darauf meist verzichtet.


Komposit – ästhetisch und zahnschonend

Kompositfüllungen bestehen aus einem hochwertigen Kunststoff-Keramik-Gemisch, das direkt im Zahn verarbeitet und mit Licht ausgehärtet wird. Durch die Möglichkeit, die Farbe individuell an die natürlichen Zähne anzupassen, fügt sich Komposit nahezu unsichtbar in das Zahnbild ein.

Neben der ansprechenden Ästhetik bietet Komposit auch funktionelle Vorteile: Das Material wird adhäsiv, also direkt am Zahn, befestigt. Dadurch kann häufig mehr gesunde Zahnsubstanz erhalten bleiben. Moderne Komposite sind zudem sehr widerstandsfähig und bieten eine lange Lebensdauer, insbesondere bei sorgfältiger Mundhygiene und regelmäßiger Kontrolle.


Die Behandlung ist bei Komposit aber deutlich aufwändiger und noch dazu sehr techniksensitiv - falls etwa Speichel oder Blut den Zahn während der Behandlung verunreinigt, kann es sein dass die Füllung nicht korrekt am Zahn haftet und Probleme verursacht. Deshalb muss unbedingt auf die korrekte Technik geachtet werden, die Zahnfüllung mit Komposit benötigt deshalb auch mehr Zeit.


Eine Kompositfüllung im Seitzahnbereich muss in der Regel privat bezahlt werden, die Krankenkasse übernimmt nur einen Teil. Leider gibt es jedoch seit dem Verbot von Amalgam in Österreich keine Alternative mehr, wodurch effektiv alle Zahnfüllungen im Seitzahnbereich privat zu bezahlen sind.


Glasionomerzement

Eine weitere "Alternative" ist der sogenannte Glasionomerzement (GIZ). Dieses Material sollte aber nur als provisorische Füllung oder für kleinere Defekte verwendet werden. Der Zement ist weniger stabil und abriebefest im Vergleich mit Amalgam und Komposit. Daher eignet er sich in der Regel nicht für dauerhafte Füllungen in kaubelasteten Bereichen.

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